Tod und Trauer im beruflichen Kontext
Die Pflege und Begleitung von Mitmenschen bedeutet immer wieder auch mit dem
Tod konfrontiert zu werden. Nach Eintritt des Todes bleibt ein stummer Leichnam
zurück. Ein lebloser Körper, den wir im Vergleich zu vorher als ganz anders, ja sogar
fremd empfinden können. Die Nähe und Anwesenheit eines toten Körpers kann
unterschiedliche Empfindungen in uns hervorrufen: einerseits erschreckende oder
bedrohliche, andererseits vielleicht friedliche oderversöhnliche. Diese Empfindungen
zu ergründen ist wesentlich, zumal es uns als Fachkräfte auch obliegt, trauernde
Angehörige einzuladen, sich von ihrem geliebten Verstorbenen zu verabschieden, sie
dabei zu begleiten, den Tod zu „begreifen“.
Neben dem Umgang mit dem toten Körper stehen Sie als Fachkräfte auch vor der
Herausforderung für trauernde Angehörige eine erste, emotionale Stütze zu sein.
Was nun sagen oder tun, angesichts des Schmerzes, der Hilf- und Sprachlosigkeit
von betroffenen Mitmenschen? Wie reagieren?
Inhalte:
• Die Toten in unserer Gesellschaft
• Das (un)heimliche Leben der Leiche
• Das Leichentabu: ein Berührungsverbot
• Abwehr- und Schutzfunktionen im Umgang mit dem Leichnam
• Das „Begreifen“ des Todes und seine Bedeutung für den Trauerverlauf
• Trösten oder ver-trösten?
• Die Kraft der Sprachlosigkeit
• Mitleid oder Mitgefühl?
• Die Berufsseele zwischen Abgrenzung und Empathie
• Die Wertschätzung eigener Unsicherheiten und Bedürfnisse
• Die Bedeutung des Humors
Vortragender: Dr. Martin Prein